Mit Augenmaß
Visus erleben
Als Folge eines Diabetes mellitus kommt es in der Netzhaut häufig zu mikrovaskulären Komplikationen. Unbehandelt können sie zu einer irreversiblen Visusminderung bis hin zur vollständigen Erblindung führen.1 Beim retinalen Venenverschluss liegt eine schwere Durchblutungsstörung der Netzhaut vor. Hier kann im Verlauf der Erkrankung ein Makulaödem auftreten.2 Das diabetische Makulaödem (DMÖ) geht einher mit einem Anschwellen der Müller-Zellen, Veränderungen der Blut-Retina-Schranke, mikrovaskulären Degenerationen und vielfältigen entzündlichen Prozessen.3,6 Die Therapie mit einem Steroid hat den Vorteil, dass sie umfassend auf die Vielfalt an entzündlichen Prozessen einwirken kann.7 Eine weitere entzündliche Erkrankung des Auges ist die nicht infektiöse Uveitis, bei der die Uvea im posterioren Segment betroffen ist.15
OZURDEX® – drei Indikationen, ein Wirkstoff
Das Kortikosteroid-basierte Präparat OZURDEX® wurde speziell für Patienten mit Netzhauterkrankungen (DMÖ*, RVV* und nicht infektiöse Uveitis*) zugelassen.13 Das biologisch abbaubare Implantat mit dem Wirkstoff Dexamethason (0,7 mg) wird über einen 22 G Applikator intravitreal injiziert.5,13
*OZURDEX® wird angewendet zur Behandlung von Erwachsenen mit
- einer Sehbeeinträchtigung aufgrund eines diabetischen Makulaödems (DMÖ), die pseudophak sind oder auf eine Therapie mit Nicht-Kortikosteroiden unzureichend ansprechen oder bei denen diese als unpassend angesehen wird
- Makulaödem als Folge eines retinalen Venenastverschlusses (VAV) oder retinalen Zentralvenenverschlusses (ZVV)
- Entzündung des posterioren Augensegments, die sich als nicht infektiöse Uveitis darstellt.
Bei Patienten mit retinalen Gefäßerkrankungen kann OZURDEX® eine frühzeitige und breite Entzündungsregulation bewirken. Es beeinflusst, als Steroid, verschiedene Entzündungsmediatoren6,7,8 und hemmt die Bildung von Ödemen, die Fibrinablagerung, eine kapilläre Leckage und die Migration von Phagozyten. Zudem kann OZURDEX® die Photorezeptoren funktionsfähig halten, zur Wiederherstellung der Blut-Retina-Schranke beitragen, den Flüssigkeitstransport in den Müller-Zellen wieder anregen und zur Resorption des Makulaödems führen.6,7,8
Auch im klinischen Alltag nach der Zulassung konnten bei DMÖ-Patienten, die nur wenige OZURDEX®-Injektionen erhalten hatten, eine ausgewogene Wirksamkeit und Sicherheit gezeigt werden. Unter anderem traten ein erhöhter intraokulärer Druck, Kataraktbildung sowie konjunktivale bzw. Glaskörperblutungen als häufige Nebenwirkungen auf.9-13 OZURDEX® ist eine effiziente Option beim DMÖ, die längere Injektionsintervalle ermöglicht.4 Auch für Patienten mit einem kardiovaskulären Risiko wird Seitens einer Expertenfachgruppe die Wirkstoffklasse von Ozurdex vor anderen Therapien empfohlen.14
OZURDEX® ist eine Therapieoption für im Vorfeld bereits behandelte Patienten mit DMÖ, die auf eine Therapie mit Nicht-Kortikosteroiden unzureichend ansprechen oder bei denen diese als unpassend angesehen wird, und für noch nicht behandelte Patienten mit entsprechender Indikation.* Wichtig ist, rechtzeitig mit der Therapie zu beginnen.
Die mit einer Injektionstherapie verbundenen emotionalen und physischen Belastungen sind für Patienten und Ärzte eine große Herausforderung. Positiv auf die Lebensqualität der Patienten und auf ihre Compliance wirkt sich aus, dass die Therapie mit OZURDEX® weniger Injektionen pro Jahr erfordert.16 Nicht zuletzt sind weniger Behandlungstermine auch für den Arzt eine deutliche Entlastung im Praxisalltag.
OZURDEX® kann Patienten mit retinalen Erkrankungen helfen, wieder besser zu sehen und Visus zu erleben.
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